Alternativverhalten – sinnvoll und effektiv h

Alternativverhalten – sinnvoll und effektiv

Alternativverhalten setzt sich aus den Worten „Alternative“ und „Verhalten“ zusammen. Im Verhaltenstraining wird dieser Trainingsansatz oft verwendet, um Probleme im Alltag zu lösen. Prinzipiell wird hier ein erwünschtes Verhalten antrainiert, welches ein unerwünschtes Verhalten ersetzen soll.

In welchen Fällen ist das Erarbeiten eines Alternativverhaltens wichtig?

Meiner Meinung nach ist es bei fast jedem Verhaltensproblem sinnvoll. Wenn meine Kundinnen und Kunden zu mir kommen und mir beschreiben, was denn ihr Hund NICHT machen soll (ziehen an der Leine, andere Hunde anbellen, Menschen anspringen usw.), dann wird meine erste Frage sein:

„Was soll denn der Hund stattdessen machen?“

Diese Frage und die darauffolgende Antwort sind deshalb so wichtig, weil wir dadurch das Ziel des Trainings definieren. Natürlich kann das Endziel in beliebig kleine Zwischenziele unterteilt werden aber das Endresultat sollte im besten Falle dem Wunschbild der Kunden entsprechen.

Ist das Ziel einmal laut ausgesprochen, gilt es noch die Ursache des unerwünschten Verhaltens herauszufinden. Hierbei spielen besonders die zugrundeliegende Motivation und Emotion eine Rolle. Ist das unerwünschte Verhalten z.B.: jagdlich, sozial, sexuell usw. motiviert? Welche Emotion, wie z.B.: Angst, Freude, Unsicherheit usw. liegen dem gezeigten Verhalten zu Grunde? All diese Faktoren müssen bei der Auswahl des erwünschten (Alternativ)Verhaltens berücksichtigt werden. Es ist einfacher ein unerwünschtes Verhalten durch ein erwünschtes Verhalten aus demselben Funktionskreis zu ersetzen. Als Beispiel wäre es sinnvoll das Hetzen von Wild durch ein anderes Verhalten aus der Verhaltenskette des Jagdverhaltens zu ersetzen.

Den Grundstein bereits in der Welpen-Förderung legen

In der Welpen-Förderung lege ich sehr viel Wert auf die Entwicklung von verschiedenen Lösungsstrategien und von Kreativität der Hunde. Dieses Mindsetting hilft den Welpen dabei, selbst auf erwünschte alternative Lösungen zu kommen und schult auch schon ein gewisses Maß an Frustrationstoleranz. Das beste Beispiel ist hier, dass ein Welpe keine Menschen anspringen soll. Beginnt man das Training, bieten viele Welpen von sich aus schon Alternativen an. Sie setzen oder legen sich hin. Dieses Verhalten kann oft schon durch die Veränderung des Trainingsaufbaus herbeigerufen werden. Springt der Welpe einen Menschen an, wird er dafür ignoriert. Er wird früher oder später damit aufhören, weil dieses Verhalten für ihn nicht zum erwünschten Erfolg führt. Zeigt er dann ein anderes Verhalten z.B.: er setzt-legt sich hin oder hat einfach nur vier Pfoten am Boden, wird er sofort belohnt. In meinem Training lernen Welpen meist, zwei bis drei verschiedene Alternativen über ein Kreativitätstraining, damit sie später auf mehrere Lösungsstrategien zurückgreifen können.

Fazit

Alternativverhalten zu erlernen ist ein sinnvoller und effektiver Weg, um Hunden das Leben in unserer Gesellschaft zu erleichtern. Der Grundstein dazu sollte schon bei Welpen gelegt werden, damit sich ihre Lösungskompetenz in einem positiven Rahmen entwickeln kann.

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