Stereotypen, TV Stars und Frauenpower h

Stereotypen, TV Stars und Frauenpower

Stereotypen, TV Stars und Frauenpower

 

Eine typische Szene im TV… Ein selbstsicherer Mann nähert sich unerschrocken und lautlos (fast schon flüsternd J ) einem offensichtlich aggressiven Hund. Dieser fletscht die Zähne, bellt wie verrückt und setzt auch das eine oder andere Mal zu einer Attacke an. Der fast schon heroisch anmutende Hundetrainer lässt sich, mit Tennisschläger bewaffnet, davon nicht beeindrucken. Wer hier der Chef ist, muss er doch jetzt klarstellen.
Die besorgte Familie weint, die Mutter kann sich gegen diese Bestie nicht durchsetzen.

Ja zum Glück hat der Hundetrainer, Hundepsychologe, ja fast schon übersinnlicher Hundeflüsterer, diese Situation in 15min gelöst und dem Hund klargemacht, wo sein Platz ist. Die ein, zwei Bisse werden heldenhaft in die Kamera gehalten, denn ein Mann kennt bekanntlich keinen Schmerz.

Auf den Punkt gebracht, dienen TV-Shows lediglich der Unterhaltung. Ich möchte aber gleich mal vorwegnehmen, dass ich mir selber solche Formate angeschaut habe und der Zauber auch auf mich gewirkt hat. Da mich das Thema Hund schon immer interessiert hat, habe ich mich im kynologischen Bereich weitergebildet und mir wurde schnell klar, dass es nur einen richtigen Weg gibt. Gewaltfrei, tierschutzkonform, mit positiver Verstärkung und einer gesunden Portion Verständnis für den besten Freund des Menschen.

Daher ist es mir wichtig, die Personen in den Vordergrund zu stellen, welche täglich mit Hirn, Herz und Handwerk, zusammen mit Menschen und Hunden arbeiten. Mit fachlich fundiertem Wissen und einer Portion Gefühl und Verständnis für den Hund, wird jeder Hundebesitzer/jede Hundebesitzerin zum Star (auf jeden Fall aus der Sicht des Hundes).

Die Betonung liegt auf MENSCH. Ein guter Hundetrainer hat einen guten Draht zu Hunden und zu Menschen. Es ist sehr wichtig, Hundehalter/Hundehalterinnen zu verstehen, sie anzuleiten, ihnen Geduld und Durchhaltevermögen zu vermitteln. Jedes ausgearbeitete Trainingskonzept steht und fällt mit der Kooperationsbereitschaft des Hundehalters/der Hundehalterin.

Oft wird eine gewisse Kompetenz auch in einer Schublade gesucht und wenn man diese öffnet sieht man einen Mann im mittleren Alter, 180cm groß, furchtlos, selbstbewusst mit einem Lächeln eines Staubsaugervertreters. Dieser Stereotyp kann eigentlich nur durch TV Shows zum Leben erweckt werden, denn die Realität sieht anders aus.

Ich selbst bin zwar männlichen Geschlechts, aber eigentlich bin ich hier die Minderheit, das Alien, Einer von Wenigen. Auf Kursen, Seminaren und Workshops, bei denen ein gewaltfreier, positiver, wissenschaftlich fundierter Inhalt vermittelt wird, treffe ich selten andere Männer und das finde ich wirklich schade. Auf Hundeplätzen, besonders im Bereich Hundesport, werde ich eher fündig. Ein gewaltfreier, positiver Umgang mit Hunden ist eine Frage der Moral, das Geschlecht spielt keine Rolle.  Sich weiterzubilden, neue Trainingskonzepte zu entdecken, sich mit anderen Trainern und Trainerinnen auszutauschen, ist eine Bereicherung und zeugt von Kompetenz.

Ein kompetenter Trainer/eine kompetente Trainerin zeichnet sich dadurch aus, ständig auf dem neuesten Stand der Wissenschaft bleiben zu wollen, sich mit anderen auszutauschen, Netzwerke zu schaffen und den eigenen Horizont zu erweitern. Meine persönlichen Leitbilder in der Hundeverhaltenstrainer- „Szene“ sind durchwegs Frauen, die Mitten im Leben stehen, ihr Handwerk beherrschen, sich laufend weiterbilden, um ihr Repertoire zu erweitern.

Es ist egal, welch ein Geschlecht, Körpergröße, Sexualität oder Religion man hat. Mit Herz, Hirn und Handwerk, sollte der Leitsatz sein. Know-how, soziale Kompetenz, Geduld, Nervenstärke, die Liebe zum Tier und Vorbildwirkung sind jene Skills, die ein guter Hundetrainer oder Hundetrainerin sein Eigen nennt.

Fazit: Kompetente Lösungen für den eigenen Hund findet man nicht im TV, sondern bei gut ausgebildeten TrainerInnen. Die ein individuelles Trainingskonzept erstellen, das von HundehalterInnen, an die Alltagsgegebenheiten angepasst, mit Freude von Hund und Mensch umgesetzt werden kann.

 

Mein Name ist Erwin Kreuzwegerer und ich pflege aus Überzeugung, selbstständig als Hundeverhaltenstrainer und Berater, einen gewaltfreien Umgang mit Hunden. Ich freue mich sehr, dass der positive Umgang mit Hunden immer mehr Menschen begeistert.

Dieser Blogbeitrag ist Teil der Blogprade 2019. Die Mitglieder der VÖHT, stellen jeden Tag einen Blog zum Thema "FAIR STATT FIES" online. Ihr findet die Blogbeiträge unter:

https://www.voeht.at/2019/10/10/blogparade-2019/

 

Erwin Kreuzwegerer
FellRebellen e.U.
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